👥In dieser Folge erzähle ich dir, was Peer Boards sind und warum du unbedingt Mitglied eines Peer Boards werden solltest. Diese Folge ist auch eine Premiere, denn es ist die erste mit einem Interviewpartner.

In Folge 20 habe ich mit den Denkpausen eine Methode vorgestellt, wie du bessere Entscheidungen treffen kannst, indem du bewusst Termine einplanst, in denen du dich den grossen Fragen deines Unternehmens widmest. Bei diesen Terminen kannst du dich auch immer wieder fragen, welchen Rat dir dein zukünftiges Ich dazu geben würde. Eine andere und meiner Meinung nach mindestens genauso gute Methode ist die Teilnahme an einem Peer Board.

Ein Peer Board ist eine Gruppe von Unternehmer:innen, die sich regelmässig zu einem Austausch treffen. Für die Treffen bereitet jedes Mitglied ein Thema vor. Die Themen der Mitglieder werden dann während des Treffens behandelt.

Die meisten dieser Peer Board Systeme haben sich weltweit aus den USA entwickelt. Das bei uns im DACH-Raum am schnellsten wachsende ist sicherlich TAB oder The Alternative Board. Ich möchte daher am konkreten Beispiel von TAB aufzeigen, was ein Peer Board ist, wie solche Peer Board Treffen ablaufen, wer die Teilnehmenden sind und wie wertvoll eine solche Gruppe ist. Ich habe TAB auch deshalb ausgewählt, weil ich seit einigen Monaten Mitglied eines fantastischen TAB-Boards bin und mich entschlossen habe, in Zukunft selbst solche Boards als TAB-Moderator zu leiten. Um die wichtigsten Fragen zu beantworten, habe ich im Vorfeld dieser Episode ein Interview mit Peter Wyden, einem erfolgreichen TAB-Partner und Moderator meines TAB-Boards, aufgezeichnet. Ich freue mich, dieses Interview nun präsentieren zu können.

▪️Chris: Willkommen, Peter, bei Antarius, dem Podcast. Danke, dass du heute bei mir bist.

▪️Chris: Peter, du bist TAB Partner und hast bereits mehrere TAB-Boards in der Schweiz erfolgreich aufgebaut. Bevor wir auf TAB eingehen bitte ich dich, unseren Höhrern kurz zu erzählen, Wer du bist, was dein Werdegang ist und weshalb du dich entschieden hast, TAB Boards aufzubauen.
🔹Peter: 25 Jahre Finanzbranche, Frage gestellt, ob ich dies noch 10-15 Jahre weiter machen soll oder ob es Zeit für meine eigenen Unternehmungen ist. Ich habe mich (zum Glück) fürs zweite entschieden und habe begonnen meinen Unternehmungen aufzubauen. Noch während dem Aufbau bin ich auf TAB gestossen und die Perspektivenvielfalt sowie die Nutzung der Kollektiven Natürlichen Intelligenz haben mich fasziniert und mich bewogen TAB Partner im Grossraum Zürich zu werden.

▪️Chris: Was genau ist ein TAB-Board?
🔹Peter: Ein TAB Unternehmerboard besteht aus 6-8 Unternehmern und Geschäftsführern aus unterschiedlichen Branchen, damit eine grosse Perspektivenvielfalt möglich ist, in konstanter Zusammensetzung ohne Abhängigkeit wie zB Kunder oder Konkurrenzbeziehungen (damit grösstmögliche Offenheit und Vertraulichkeit gewährleistet ist), die sich einmal pro Monat treffen, um an ihren Themen zu arbeiten und von der Erfahrungen und Perspektiven der Kollegen und Kolleginnen im Board zu profitieren.

▪️Chris: Wie läuft ein TAB-Board-Treffen genau ab?
🔹Peter: Zwischen den Board-Meetings treffe ich mich dem Mitglied, um einerseits tiefer ins Unternehmen und in den Unternehmer herein zu schauen und andererseits eine Fragestellung zu erarbeiten, die dem Unternehmer /der Unternehmerin unter den Nägeln brennt. Es sind keine fachspezifischen Themen, sondern genau die Themen, die alle Unternehmer betreffen: Zeit, Geld, Menschen, Vision, Strategie oder Nachfolge. Die Boards laufen nach dem gleichen Muster ab: Ein Unternehmer beginnt und stelle seine Fragestellung in wenigen Sätzen vor. Dann werden ihm / ihr reihum eine Verständnisfrage nach den anderen gestellt. Häufig regt die Fragerunde schon mächtig zum Nachdenken an. Wenn keine Fragen mehr da sind, folgt dann die Empfehlungsrunde, d.h. der Unternehmer erhält reihum 2-3 Empfehlungen, Ratschläge, Erfahrungen oder auch häufig blinde Flecken aufgezeigt. Somit hat er / sie einen bunten Strauss an umsetzbaren Ideen erhalten. Dann kommt der nächste bis alle ihre Empfehlungen vorbracht haben. Aus meiner Erfahrung nimmt man nicht nur von der eigenen Fragestellung tolle umsetzbare Ideen mit, sondern sehr häufig auch aus den Themen der Kollegen.

🔹Da wir ja nicht zurück an die Arbeit wollen und alles wieder vergessen, gibt jeder zum Schluss noch bekannt, was er/sie bis zum nächsten Mal umsetzen will.

▪️Chris: Was geschieht nach den treffen mit den Themen?
🔹Peter: Die Fragestellungen, Erkenntnisse, Empfehlungen und die daraus folgende Umsetzung werden in unserem TAB Connect abgelegt und können von den Board-Mitgliedern auch als Nachschlagewerk benutzt werden. So sammeln sich pro Jahr mehrere Dutzend spannende Fragestellungen mit weit über 200 umsetzbaren Ideen an.

▪️Chris: Weshalb braucht es einen Moderator? Wäre das gleiche nicht auch ohne Moderator möglich?
🔹Peter: Um zielgerichtet die Zeit zu nutzen und nicht unnötig ins Plaudern oder ins Diskutieren zu kommen, ist viel Fingerspitzengefühl in der Moderation und eine klare Struktur wichtig. Ansonsten würde es tendenziell zum gleichen Effekt wie bei vielen anderen Treffen kommen: wir haben viel diskutiert und uns ausgetauscht, doch am Ende sind wir zurück an die Arbeit gegangen.

▪️Chris: Für wen ist ein TAB-Board geeignet? Kann jeder Mitglied werden in einem TAB-Board?
🔹Peter: Im Mittelpunkt ist der Unternehmer mit seinen verschiedenen Fragestellungen, die ihn / sie als Mensch, als Unternehmensinhaber, Arbeitgeber beschäftigen. Es gibt immer  zwei Aspekte, an denen ich die Eignung für ein Board beurteile: Kann die Person genug in ein Board einbringen und kann die Person auch reichlich davon profitieren. Das Einbringen hängt sehr stark von der Persönlichkeit, der Offenheit und Neugier ab. Das Profitieren ist eng verknüpft mit der Unternehmerischen Rolle und den Unternehmerischen Herausforderungen die das potenzielle Mitglied hat. Jeder der offen ist, seine Meinung, Erfahrung und Erkenntnisse mit anderen zu teilen, der offen ist seine Herausforderungen und Chancen mit anderen aufzunehmen und mit Empfehlungen der anderen ins TUN zu kommen, kann grundsätzlich Mitglied werden.

🔹Meine Aufgabe ist es, einen entsprechenden Platz in einem Board zu finden, wo die Diversität, die unternehmerische Ambition, Augenhöhe, Fluggeschwindigkeit und Flughöhe passen.

▪️Chris: Welchen Nutzen hat ein Mitglied eines TAB-Boards?
🔹Peter: In unseren Board-Meetings wird über das gesprochen, was der Unternehmer hören soll und nicht über das, was er /sie hören will.

🔹Ein Board unterstützt beim Ausbrechen aus Betriebs- und Branchenblindheit dank vielseitigen Perspektiven

🔹Es bieten einen geschützten Ort, wo Dinge angesprochen werden können, über die man mit sonst niemanden sprechen kann.

▪️Chris: Du sprichst von einer Mitgliedschaft bei TAB, kannst Du uns mehr dazu erzählen?
🔹Peter: Genau, bei TAB wird man Mitglied im Unternehmerboard und investiert dazu  einen monatlichen Beitrag und seine Zeit. Wichtig ist, dass die Mitgliedschaft monatlich beidseitig kündbar ist, da ich nur aktive und zufriedene Mitglieder bei TAB will.

▪️Chris: Was müssen unsere Hörer tun, um einem Board dabei zu sein?
🔹Peter: Sich zuerst klar werden, ob sie offen und bereit sind, sich mit anderen Unternehmern monatlich zu treffen, um gemeinsam die wichtigsten Herausforderungen und Chancen zu meistern.

🔹Anschliessend bei Chris oder bei mir melden, damit wir einen ersten persönlichen oder virtuellen Kennenlerntermin fixieren können.

🔹Anschliessend laden wir  gerne zur Teilnahme an einem unseren Probeboards ein, um ein Board-Meeting aktiv mitzuerleben. Dies ist übrigens auch  für uns wertvoll das potenzielle Mitglied live mitzuerleben, damit wir schon unsere Gedanken machen können, in welches Board er / sie passen könnten.

▪️Chris: Wie läuft die Aufnahme in ein TAB-Board ab?
🔹Peter: Das Zusammenstellen und das Erweitern eines Boards ist eine sehr wichtige Aufgabe von mir.

🔹Beim Zusammenstellen eines neuen Boards mache ich mir viele Gedanken, wer mit wem zusammenpassen würde, u.a. von der Branche, von der Persönlichkeit, von der Unternehmerischen Ambition oder auch der Flughöhe und Fluggeschwindigkeit. Ich versuche dann die passenden Leute zusammen zu bringen.  

🔹Bei einer Erweiterung ein es bestehenden Boards kommt häufig von Seite der bestehenden Mitglieder ein Wunsch nach einer bestimmten Branche oder Persönlichkeit und ich mich dann auf die Suche mache. Oder der andere Weg ist, dass ich das Gefühl habe, dass jemand in ein bestehendes Board passen würde und ich diese Person dann den bestehenden Mitgliedern zu Erweiterung vorschlage.

🔹Auf jeden Fall ein gutes Onboarding in die Welt von TAB mit Ablauf, Werkzeugkasten, Community, Infos zu den anderen Mitgliedern

▪️Chris: Lieber Peter, ich danke dir ganz herzlich für diesen Einblick in TAB und deine Arbeit. Wie können die Hörer Dich kontaktieren, wenn sie noch Fragen haben?
🔹Peter: Ich bin per E-Mail…

Abschliessend eine Zusammenfassung der Episode:

• Peer Boards sind eine sehr gute Methode zur Selbstreflexion und um von den Erfahrungen anderer Unternehmer:innen zu profitieren.
• In einem Peer Board treffen sich mehrere Unternehmer:innen regelmässig, um gegenseitig von den Erfahrungen und dem Wissen der anderen zu profitieren.
• Es gibt verschiedene Arten von Peer Boards. Das derzeit am schnellsten wachsende ist TAB.
• TAB ist ein Peer-Board-System, das sich von den anderen Systemen unterscheidet, weil die Treffen moderiert werden und der Moderator dafür sorgt, dass alle vorbereitet kommen und nachher auch in die Umsetzung gehen.
• Während eines TAB Board Meetings erhalten die Teilnehmenden kritische Fragen und Feedback von den anderen Mitgliedern des Boards.
• Wenn du selbst einmal ein TAB Board erleben möchtest, kannst du dich gerne bei mir oder Peter für ein erstes Gespräch melden. Wir laden dich dann gerne zu einem Probeboard ein.

In der nächsten Folge zeige ich dir, wie du mit einfachen Hilfsmitteln unter Druck deine Bestleistung abrufen kannst. Ich freue mich, wenn du wieder dabei bist.

Auf jeden Fall wünsche ich dir viel Erfolg und Spaß in deinem Business. Bis zum nächsten Mal!